Goldgruoben | Felsberg

Das Goldvorkommen liegt auf der Südseite vom Taminser Calanda auf ca. 1200müM.

Der "obere" Stollen Filden liegt in einem kleinen Felsband, kann aber mit etwas Vorsicht gut erreicht werden.

Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Bezeichnung Oberer Stollen Fliden
Gegenstand Erzabbau Untertag
Erz Gold
Position LV03 (Ost): 752490 / LV03 (Nord): 190510

Details

Aus dem Stollen konnten 4 Holzproben in die Zeit von 1824 bis 1841 datiert werden.  Es ist ein recht stattliches Stollenlabyrint.

 

In der Übersichtskarte sind folgende Punkte eingetragen:

1 Obere Grube Fliden 752445/190605, 1280müM

2 Grundmauern eines Gebäudes 752525/190572, 1245müM

3 Holzkonstuktion 752470/190545, 1240müM

4 Mittlere Grube Fliden 752490/190510, 1205müM

5 Untere Grube Tschengels 752543/190198müM

 

Geschichte

  • Um 1803 entdeckte Vincenz Schneller Gold beim Bau der Wuhrbauten am Rhein.
  • Apotheker Capeller von Chur identifizierte den Fund als hochkarätiges Gold.
  • Capeller gründete 1803 das Bergwerk, "Goldene Sonne". In demselben Jahr begann die Gewerkschaft mit dem Stollenbau auf ca. 1300 müM. Es sind dies die Gruben Filden und Tschengels.
  • 1804 wurde die Bergwerksgesellschaft Tiefenkastel gegründet.
  • Die Gemeinde Felsberg erteilte am 20. September 1809 die Konzession.
  • 1813 konnten Golddukaten aus dem Gold aus der Goldenen Sonne geprägt werden.
  • 1816 lösste sich die Bergwerksgesellschaft Tiefenkasten auf wegen grossen Verlusten.
  • 1822 wurden die Arbeiten eingestellt.
  • Am 17. Oktober 1856 schloss der Churer U. A. Sprecher einen Pachtvertrag mit der Gemeinde ab.
  • Zwischen 1856 - 61 wurden nur in den beiden Gruben Filden gearbeitet, welche mit einem Querstollen verbunden wurden.
  • 1859 wurde der Betrieb nach grossen Verlusten eingestellt.
  • 1889 waren die Hütten unterhalb der Grube Filden noch zum grossen Teil erhalten.
  • Bossard erwähnte um 1890, dass in der Nähe des Stollens Tschengels ein Knappenhaus, ein kleines Pochwerk und eine Mühle gebaut wurden.
  • In der Grube Tschnegels fand man nur Pyrit.

Illustrationen

Titel Übersicht der Gruben Goldgruoben und Tschengels
Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Fotograf
Jahr
Titel Die Gruben der Goldenen Sonne eingetragen auf der Siegfriedkarte
Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Fotograf Rocco J.B.
Jahr 1899
Titel Grundriss der oberen Grube Fliden
Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Fotograf Cadisch J. Prof. Dr.
Jahr 1927
Titel Eingang zur oberen Grube Fliden auf 1280 müM
Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2009
Titel Holzeinbauten in der oberen Grube Fliden; Proben 04.06.17.075 und 04.20.17.105
Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2009
Titel Eingang von innen der oberen Grube Fliden
Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2009
Titel Erster Querschlag nach links mit Holzeinbauten in der oberen Grube Fliden
Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2009
Titel Eingang der oberen Grube Fliden
Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2009

Datierte Holzproben

Holzprobe Nr. Beschreibung Datierung Spezies
04.005.017.000 Oberer Stollen Brett 22x125 mm 1841 Fichte PCAB Picea abies (L.) Karst.
04.006.017.105 Oberer Stollen Stamm r=105 mm; Kernbohrung 1829 Fichte PCAB Picea abies (L.) Karst.
04.009.017.090 Oberer Stollen 1. Querschl. links Decke Stamm r=90 mm 1835 Fichte PCAB Picea abies (L.) Karst.
04.020.017.105 Oberer Stollen Stamm r=105 mm; Kernbohrung 1824 Fichte PCAB Picea abies (L.) Karst.

Literatur

Titel Verfasser Seiten Jahrgang  
Natur-Historie des Schweizerlandes, dritter Teil Scheuchzer Johann Jacob 119-202 1752 
Der Bergbau in den X Gerichten und der Herrschaft Rhäzüns unter der Verwaltung des Bergrichters Christian Gadmer, 1588-1618 Brügger Christian Gregor 47-80 1864PDF
Der Goldbergbau im alten Goldbergwerk oberhalb Felsberg Bächtiger Kurt 1979 
Das Gold am Calanda Bächtiger Kurt 24-27 1984 
Die Goldene Sonne am Calanda Brunner Mirco 2007 
Reise nach Graubünden und den dortigen Bergwerken von Reichenau in den Jahren 1810 und 1811 Selb C. J. 225-284 1812PDF
Die bergbaulichen Untersuchungen auf Gold am Calanda Rocco Johann Babtist 1899 
Die Erzvorkommen am Calanda Cadisch Joos 1939 
Untersuchungen der Bergreviere des Bergwerks-Vereins der östlichen Schweiz Koenlein August 1836PDF
Bergwerke und Bergbau in Graubünden Fravi Paul 1-25 1978 
Montanarchäologische Untersuchungen am Calanda Brunner Mirco 91-104 2018 
Geochemische Prospektion am Gold-Wolfram-Vorkommen "Goldene Sonne", Calanda (GR) Zographos Gregor 4 - 19 2018 
"Goldene Sonne" reloaded: Erste montanarchöologische Untersuchungen am Calanda Brunner Mirco und Buhlke Anja 20 - 51 2018 
Bergwerk "Goldene Sonne" am Calanda Rehm Jann 26 - 27 2014 
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