Geschichte
- Egeno, Gruafe von Matsch, welcher "dz Thal Pusglaff vnd die Herrschaft Burmbis" von Bistum zu Lehen, verlieh Lanfranco del Pesce auf 20 Jahre den halben "genuss alless Berg- vnnd Erzwerck, welches zu bemeldtem Pusglaff gefunden oder Künfftig zu finden" etc. - Geben den 4. Junij Anno 1201. (Codex Diplomaticus Band I, Seite 237, vom 27. Juni 1201)
- Im Teilbrief von 1239 tritt Hartwich von Matsch seinen Vettern Gebhard und Conrad die Silber- und Erzgruben im Puschlav ab.
- 1349 den 27ten Christmonat bestätigte Kaiser Carl der Vierte dem Ulrich von Lenzburg, Bischoff von Chur, alle von den vorhergehenden Kaisern dem Bisthum erteilten Provilegien, unter andern auch alle Eisen-, Blei-, Kupfer-, Silber-, Gold- und alle andere Erzte, von welchen in ältern Urkunden nie die Rede war.
- 1434 den 15ten Herbstmonat bestätigte Kaiser Sigismund obigen Brief Kaiser Carl des 4ten, betreffend dem Zoll, Fuhrleute, Geleit und auch Bergwerke. Wo sich diese Bergwerke befanden geht aus diesen Schriftstücken nicht hervor.
- Nach einer handschriftlichen Geschichte des Bisthums Chur, und Sprechers Chron. S. 296, soll 1462 ein Streit zwischen dem Bischof Ortlib und dem Hause v. Planta im Engadin über die Silbergruben auf Bernina entstanden seyn. Die Landesregierung legte diesen Streit bei. Aus weiteren Schriftstücken geht hervor: " wir haben aber die in obiger Handschrift nur angeführte Vermittlungsurkunde nie zu Gesicht bekommen können. Dass wirklich noch heutzutage unweit Pontresina gegen den Bernina hin, verlassenen Gruben zu sehen sind, ist unstreitig; dass dieselben vor alten Zeiten bearbeitet worden, bezeugt Campell in seiner handschriftlichen Topographie, die er um das Jahr 1570 aufgesezt hat. Dass sie aber schon zu seiner Zeit verlassen waren, sagt er auch, und dass sie seither wieder in Arbeit genommen worden, ist mir unbewusst."
- 1459 bis 1462 prozessierten die Inhaber Planta mit dem Bischof von Chur
- Aus dem Bergrodel von 1481 geht hervor, dass im Puschav ettliche Gruben verliehen wurden. Dies belegt den regen Abbau in dieser Region. Alleine die Menge an Gruben, welche am "perg montür" (Piz Minor ?) verliehen wurden, läss darauf schliessen, dass es sich um das Bergwerk im Val Minor handelt. So erhält beispielsweise:
- Claus Hofmann die Grube "zu dem Hailgen Crütz" am heiligen Kreuztag 1481 als Lehen
- Jacob Hofmann die Grube "Sant Elzbet" am St. Pantlionstag 1481 als Lehen
- Caspar Hofmann die Grube "Sant Cristoffel" am Bartholomäustag 1481 als Lehen
- Jörg Wieland die Grube "Sant Mariamagdalena" am Bartholomäustag 1481 als Lehen
- Paulus Hofmann die Grube "Sant margarithen" am Bartholomäustag 1481 als Lehen
- 1474 bis 1481 war die Blütezeit der Bergwerke am Bernina Pass
- 1609 bis 1615 fand der letzte urkundlich belegte Abbau am Bernina statt