Geschichte
- In der Monatsrechnung vom August 1616 wird berichtet: "Bartl Purgstaller Siomon Ragsteter und Heuss Obrister lifern diese Raitung im Vennel oben 20 Centner Erz ...". Es ist anzunehmen, dass es sich bei "Vennel" um den Abbau auf Fianel handelt, das in der Umgebung keine änliche Ortsbezeichnung zu finden ist.
- Im Monatsrechnung vom Oktober 1626 ist zu lesen "Bartl Purgstaller Simon Ragsteter und Heuss Obrister liefern im Vennel 36 Ster Erz .....". Jacob Leugg, Simon Fimb und Peter Postet lieferten 54 Ster Kupfererz von Vennel zur Schmelze. Pro Ster wurde ihnen 24 Kreuzer bezahlt. Den Bauern von Ferrera wurden 24 Kreuzer für den Transoport von einem Ster von Vennel zur Schmelze bezahlt. Thomas Mani trug 114 Ster Eisenerz, welches von Erhard Rader abgebaut wurde, für 4 Kreuzer pro Ster nach Ferrera zur Schmelze transportiert.
- Scheuchzer schrieb 1707: Die III Rhetischen Pündt haben in ihren Landen zimlich vil Eisen als in den Thäleren Fillisur Scarla, Ferrea, Ferrera (in der Schamser Landschaft welches eben daher auch seinen Nammen tragt und ein kostlich Eisen Ertz in grosser Menge sonderlich auf dem Gebürg Finell, hat so auss Mangel Holzes unbrauchbar liget).
- Scheuchzer schrieb 1752: Mus. N. 856. Vena Ferri Rhaetica ex Valle alpina Ferrera. Eisen Erz aus dem Tahl Ferrera, welches à Ferro, von dem Eisen den Namen hat und in allen dasigen Gebrigen sich häuffig findet insonderheit aber vor Zeiten gegraben worden auf dem Gebirg Finell.
- Überraschenderweise ist die Bezeichnung Finael weder auf der Dufourkarte noch auf der Siegfriedkarte von 1875 zu finden. Es muss angenommen werden, dass im 19. Jh. Fianel nicht in Betrieb gewesen ist. Ein Grund dafür könnte der Holzmangel sein wie ihn Scheuchzer um 1707 bereits erwähnte.
- Die Manganknappheit am Ende des Ersten Weltkrieges gab Anlass zur Erfoschung möglicher Vorkommen. So wurden ein paar Tonnen Manganerz zur Stahlerzeugung abgebaut. Danach geriet das Vorkommen wieder in vergessenheit.
- Erst im 2. Weltkrieg wurde der Erzabbau auf Fianel noch ein letztes Mal für kurze Zeit aufgenommen. Das Vorkommen besteht zur Hauptsache aus Hämatitquarzit mit einem Fe-Gehalt von ca. 29% und einem Mn-Gehalt von 2-3%. Die ungünstigen Trasportverhältnisse trugen zum Entscheid bei dieses Erzvorkommen nicht weiter abzubauen.