Goldgruoben | Felsberg

Der taube Stollen Tschengels liegt nur wenige Meter unterhalb der heutigen Waldstrasse. Bei der letzten Rechtskurve vor dem Strassenende steigt man ca. 20m im steilen unwegsamen Gelände hinunter.

Nur wenige Meter oberhalb der Strasse liegt eine verstürzte Schürfung.

Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Bezeichnung Tschengels oder auch Untere Grube genannt
Gegenstand Erzabbau Untertag
Erz Taub
Position LV03 (Ost): 752543 / LV03 (Nord): 190198

Details

Die Stollenbegehung ist sehr gefährlich, da sich im hinteren Teil ein senkrechter Schacht befindet. Der Stollen wurde ca. 100m in taubes Gestein vorgetrieben. Im forderen Teil ist er auf gut 10m verstürzt.

 

In der Übersicht sind folgende Punkte eingetragen:

1 Obere Grube Fliden 752445/190605, 1280müM

2 Grundmauern eines Gebäudes 752525/190572, 1245müM

3 Holzkonstuktion 752470/190545, 1240müM

4 Mittlere Grube Fliden 752490/190510, 1205müM

5 Untere Grube Tschengels 752543/190198müM

6 Bei Tschengelsboda findet sich oberhalb des heutigen Waldweges eine Schürfung 752440/190248

 

 

Geschichte

  • Um 1803 entdeckte Vincenz Schneller Gold beim Bau der Wuhrbauten am Rhein.
  • Apotheker Capeller von Chur identifizierte den Fund als hochkarätiges Gold.
  • Capeller gründete 1803 das Bergwerk, "Goldene Sonne". In demselben Jahr begann die Gewerkschaft mit dem Stollenbau auf ca. 1300 müM. Es waren dies die Gruben Filden und Tschengels.
  • 1804 wurde die Bergwerksgesellschaft Tiefencastel gegründet, welche das Bergwerk Goldene Sonne betrieb.
  • Die Gemeinde Felsberg erteilte am 20. September 1809 die Konzession für den Erzabbau.
  • 1813 konnten Golddukaten aus dem Gold aus der Goldenen Sonne geprägt werden.
  • 1816 lösste sich die Bergwerksgesellschaft Tiefenkasten auf wegen grossen Verlusten.
  • 1822 wurde die Arbeit eingestellt.
  • Am 17. Oktober 1856 schloss der Churer U. A. Sprecher einen Pachtvertrag mit der Gemeinde ab.
  • Zwischen 1856 - 61 wurde nur in den beiden Gruben Filden gearbeitet, welche mit einem Querstollen verbunden wurden.
  • 1859 wurde der Betrieb nach grossen Verlusten eingestellt.
  • 1889 waren die Hütten unterhalb der Grube Filden noch zum grossen Teil erhalten.
  • Bossard erwähnte um 1890, dass in der Nähe des Stollens Tschengels ein Knappenhaus, ein kleines Pochwerk und eine Mühle gebaut wurden.
  • In der Grube Tschengels fand man nur Pyrit.

Illustrationen

Titel Übersicht der Gruben Goldgruoben und Tschengels
Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Fotograf
Jahr
Titel Die Gruben der Goldenen Sonne eingetragen auf der Siegfriedkarte
Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Fotograf Rocco J.B.
Jahr 1899
Titel Grundriss der unteren Grube Tschengels
Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Fotograf Schreiber Martin
Jahr
Titel Stolleneingang der unteren Grube Tschengels
Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2011
Titel Untere Grube Tschengels vom Innern gegen den Eingang
Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2011
Titel Verstürzter Stollenteil in der unteren Grube Tschengels
Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2011
Titel Stollenbrust in der unteren Grube Tschengels
Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2011
Titel Schacht in der unteren Grube Tschengels
Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2011
Titel Holzeinbauten in der unteren Grube Tschengels
Gemeinde Felsberg
Lokalität Goldgruoben
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2011

Literatur

Titel Verfasser Seiten Jahrgang  
Der Goldbergbau im alten Goldbergwerk oberhalb Felsberg Bächtiger Kurt 1979 
Das Gold am Calanda Bächtiger Kurt 24-27 1984 
Die Goldene Sonne am Calanda Brunner Mirco 2007 
Reise nach Graubünden und den dortigen Bergwerken von Reichenau in den Jahren 1810 und 1811 Selb C. J. 225-284 1812PDF
Streitsache betreffend der Bergwerksgesellschaft Tschengels Lendi Peter 1815 
Die bergbaulichen Untersuchungen auf Gold am Calanda Rocco Johann Babtist 1899 
Die Erzvorkommen am Calanda Cadisch Joos 1939 
Untersuchungen der Bergreviere des Bergwerks-Vereins der östlichen Schweiz Koenlein August 1836PDF
Vertrag zwischen Tamins und Felsberg zur Erstellung eines Waldweges für den Erztransport 1811 
Bergwerke und Bergbau in Graubünden Fravi Paul 1-25 1978 
Montanarchäologische Untersuchungen am Calanda Brunner Mirco 91-104 2018 
Geochemische Prospektion am Gold-Wolfram-Vorkommen "Goldene Sonne", Calanda (GR) Zographos Gregor 4 - 19 2018 
"Goldene Sonne" reloaded: Erste montanarchöologische Untersuchungen am Calanda Brunner Mirco und Buhlke Anja 20 - 51 2018 
FBG-Exkursion 2011, Goldene Sonne am Calanda Rehm Jann 16 - 17 2011 
Bergwerk "Goldene Sonne" am Calanda Rehm Jann 26 - 27 2014 
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