Sertig | Davos

Das Blei- Zinkvorkommen befindet sich in den steilen Wänden der Westfklanke des Mittaghorns. Die beiden noch begehbaren Stollen liegen nur wenige Meter auseinander. Der Zugang erfolgt über eine steile Runse aufwärts gegen die Jöri Jegersch Nase und erfordert einiges an Kletterei. 

Gemeinde Davos
Lokalität Sertig
Bezeichnung Mittaghorn, St. Johann
Gegenstand Erzabbau Untertag
Erz Blei, Silber, Zink
Position LV03 (Ost): 785300 / LV03 (Nord): 175770

Details

Christian Gadmer erwähnt in seinem Tagebuch die Gruben: St. Jacob uf den Platten ​in den Schüpfen; St. Johann und Zu unser Frauwen in Setiyg Tälli; St. Christoffel in Seetiger Enge

Gadmer's Beschreibung über "St. Jacob uf den Platten" passt auf die Umgebung der beiden Stollen am Mittaghorn. Beide Stollen  können heute noch befahren werden. Aus dem Hauptstollen konnten 5 Holzproben in die Zeit von 1535 bis 1573 und eine Holzprobe ins Jahr 1816 datiert werden. Dies widerspiegelt sich auch mit dem Abbau mit Schlägel und Eisen und dem Bohrloch für Sprengungen.

Geschichte

  • Stefan Bolyn informierte die Regierung am 23. Mai 1536, dass die Gewerken so viel Erz abbauten, dass sie 1 Ster Erz als Fron abliefern mussten. Da sie das Erz nicht selber schmelzen konnten wurde es nur geröstet.
  • Stefan Bely informierte die Kammer am 1. Dezember 1534, dass er eine Erzprobe aus dem Sertig Tal zur Untersuchung zusenden werde. Ein Knappe berichtete dem Bergrichter, dass zu alten Zeiten im Sertig ein grosses Bergwerk in Betrieb war. Dazu gehörten zwei gemauerte Hütten und ein breiter in den Fels gehauener Weg. Eine Erzprobe sei damals über St. Gallen nach Lindau zur Untersuchung geschickt worden. Diese Probe habe ein Silbergehalt von 3 Lot pro Zentner ausgewiesen. Bei dem Gruben befänden sich noch ca. 25 Ster Erz aufgeschüttet. Ob es sich um die Stollen am Mittaghorn handelt geht aus den Dokumenten nicht hervor.
  • Bergrichter Stefan Bolyn erinnerte die Kammer in Innsbruck am 21. Appril 1540 daran, dass die Antwort noch ausstehe betreffend Anfrage über den Erzankauf  von Paul Bül. Das Erz stamme von Davos und Ramutz. Genauere Ortsbezeichnungen fehlen.
  • Christian Gadmer erwähnt in seinem Tagebuch 1588 die Gruben: "St. Jacob" auf den Platten in den Schüpfen, "St. Johann" und "Zu unser Frauwen" im Sertig und "St. Christoffel" im Sertig Enge

Illustrationen

Titel Grundriss des Nebenstollens
Gemeinde Davos
Lokalität Mittaghorn
Fotograf Eichenberger Urs
Jahr 2018
Titel Der Eingang zum Nebenstollen
Gemeinde Davos
Lokalität Mittaghorn
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2007
Titel Der Zugang zu den beiden Gruben
Gemeinde Davos
Lokalität Mittaghorn
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2009

Literatur

Titel Verfasser Seiten Jahrgang  
Schreiben an die Kammer betr. Davos, Galtschiefer und Spären Bolyn Stefan Bergrichter 1-2 1536 
Der frühere Bergbau im Sertigtal, Davos: Die Blei- und Zinkgruben am Mittaghorn Eichenberger Urs 2-9 1984 
Die Sertiger Eisen sind wieder entdeckt worden Krähenbühl Hans 3-5 1978 
Aufzeichnungen über die Verwaltung der VIII Gerichte aus der Zeit der Grafen von Montfort Jecklin Fritz und Mouth Giachen Caspar 77-78 1906 
Der Bergbau in den X Gerichten und der Herrschaft Rhäzüns unter der Verwaltung des Bergrichters Christian Gadmer, 1588-1618 Brügger Christian Gregor 47-80 1864PDF
Diverse Punkte an die Kammer gerichtet Bölyn Stefan 1534 
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