Geschichte
- Mit der Information von Simon Ott, dem Bergrichter von Davos, an die Kammer in Innsbruck vom 7. Dezember 1534 beginnt der schriftlich belegte Bergbau auf Gruoba. In dieser Information schrieb Simon Ott, dass die Gewerken von ihm verlangen, dass er 12 Ster Erz zu 16 Gulden abkaufe, welches sie in der Grube St. Daniel am äusseren Silberberg abbauten.
- 1570 erwähnte Fortunat Sprecher die Gruben
- Am 11. März 1612 vereinbarten Thomas von Schauenstein und von Salis, die Erze nach Filisur zur Verhüttung zu transportieren.
- 1613 wurde das Erz unter Thomas von Schauenstein abgebaut.
- 1614 wurden die Gruben wieder erwähnt.
- Nach 1618 führten Streitigkeiten zum raschen Niedergang der Abbautätigkeit unter Schauenstein.
- Die Monatsberichte aus der Zeit von 1622, 1625 und 1626 erlauben einen detaillierten Einblick betreffen Belegschaft, Silbergewinnung und Aufwand.
- Bereits 1683 wurden in einer Bergrelation mehrere Gruben erwähnt. Es ist zu vermuten, dass die Schrämmspuren im Römer-und Rebasso Stollen auf diese Zeit zurück gehen.
- Auch Scheuchzer (1707 und 1752) erwähnte den Abbau durch Feuersetzen.
- Selb (1810) erwähnte ein Stollen am Felskopf (Pkt. 1560)
- 1819 wurde eine Aktiengesellschaft gegründet.
- 1864 wurde die Firma Val Sassam Mines Company als Tochtergesellschaft der John Taylor & Co. gegründet. Dank einem grossen Aktienkapital konnte die Gesellschaft die grosszügige Infrastruktur auf Gruoba erstellen. Dazu gehörte die Seilbahn und das Rollbahngeleise.
- Im Schreiben vom September 1864 wurde berichtet, dass der Querschlag des Abbaues Della Calcina eine Länge von 14m hatte und die Gesamtlänge der Calcina Grube 119m betrug.
- Im Bericht vom November 1864 wurde der Silbergehalt des Erzes auf Ursera auf 4,167 kg Silber pro Tonne Erz geschätzt. Noch im selben Jahr ergab die Analyse ein durchschnittlicher Silbergehalt von 900 Gramm auf 100kg gewaschenes Erz.
- 1865 übernahm die Val Sassam Mining Company die Abbaurechte. Aus den Berichten gehen die Stollenbezeichnungen Caleina, Romana, Sopracaleina, Taylor und Deplozzo hervor, jedoch ohne nähere Ortsbezeichnung.
- Im Bericht vom 31. Januar 1866 wurde erwähnt, dass dank gutem Wetter die Arbeiten am Rollbahngeleise, wie auch an den Aufbereitungsanlagen bereits im Mai begannen. Im Sommer konnte die Grube Calcina um 28,5m verlängert werden. Die im letzten Sommer begonnene Galerie Sopra Cacina konnte bis auf eine totale Länge von 120m erweitert werden. In den Gallerien Romana und Taylor wurde nur wenig gearbeitet. Die Delplozzo Gallerie wies wenig erzhaltiges Gestein auf, wurde aber zur Wasserableitung der anderen Gallerien und zu Förderung weiter vorgetrieben.
- In den 8 Monaten vom 31. Jan. bis 30. Sptember 1866 beliefen sich die gesamten Kosten auf 26,959.39 Fr. Es wurden 40 Leute beschäftigt.
- Im Bericht vom 8. November 1866 wurden die Gruben wie folgt beschrieben: (1) Grube Calcina ist am südlichsten gelegen und wurde bereits von den Vorgängern intensiv abgebaut. (2) Doppa la Calcina liegt nördlich von (1). Die Gruben (3) und (4) liegen nahe beisammen und werden nur durch eine dünne Kalkschicht getrennt.
- Im Sommer 1867 konnte der Stollen Calcina um 42.75m verlängert werden. Da der Erzgehalt gering war wurde der Stollen rückwärts nach unten vorgetrieben. Im Cantinastollen wurde ein Querschlag vorgetrieben. In der Sopracalcina Gallerie wurde ein kleineres Erzvorkommen "Cobel's Post" angefahren. Die beiden Abbauebenen "Romana" und "Delpozzo" hatten mittlerweile eine Länge von 158m. Im Cantina Abbau wurde mit einer neuen Galerie "Nora" begonnen, welche 15m unterhalb des Cantina Abbaues lag und auf gleicher Höhe mit dem Rollbahngeleise lag, welches zu Seilbahnstation führte.
- Östlich des Abbaues Gruoba, gegen Roffla, wurden im Sommer 1867 Schürfungen vorgenommen.
- Bis zum 31. Dezember 1867 konnten 67 Tonnen Erz abgebaut werden. Die Abbaukosten betrugen total 64,162.37 Fr.. Das Personal betrug 50 Arbeiter und es konnten 600 Zentner gewaschenes Erz abgebaut werden. Pro 100kg gewaschenes Erz konnten 800gr Silber gewonnen werden.
- Aus dem Bericht vom 5. Februar 1868 ist zu entnehmen, dass eine kleine Menge Erz nach Spanien geschickt werden sollte um die Silberausbeute mittels Amalgamierprozess (barrel process amalgamation) zu ermitteln. Die Antwort viel sehr vielversprechend aus, denn fast alles Silber konnte extrahiert werden. Im Gegensatz dazu viel die Erzanreicherung mit dem Waschprozess vernichtend aus.
- 1868 wurde der Abbau eingestellt aufgrund der stetig gesunkenen Metallpreise.
- Die Liquidation der Val Sassam Mines Company erfolgte 1872.