Silberberg | Monstein

Steigt man das Schaftobel hinunter zum Andreasstollen, befindet sich hinter einer kleinen Felsstufe der Eingang zum Andreasstollen. Hier befindet sich eine ausgesprengte Felsnische, in welcher eine Schutzhütte stand. Diese befand sich bei Nr. 10 auf der Übersichtskarte.

 

Auf der Übersichtskarte sind folgende Punkte eingetragen:

grün: 1) Unteres Huthaus 2) Obere Huthäuser 3) Treibhaus 4) Seilbahn 5) Pochgebäude (Neuhoffnung)

rot: 1) Neuhoffnungsstollen 2) St. Lorenzstollen 3) Hüttenstollen 4) Hilfsstollen 5) Langer Michael 6) Geisstollen 7) Schafstollen 8) Fundgrube 9) Tieferstollen 10) Andreasstollen 11) Dalvazerstollen 12) Schürfstollen

Gemeinde Monstein
Lokalität Silberberg
Bezeichnung Schaftobel
Gegenstand Schutzhütte
Erz
Position LV03 (Ost): 776430 / LV03 (Nord): 174515

Details

Heute ist von der Hütte nichts mehr erkennbar. Sie wurde an die Felswand angebaut damit sie im Schutz vor Lawinen stand. Vermutlich wurde sie durch herabsürzende Felsen und Geräll zugedeckt. Das vom Andreas Stollen austretende Wasser fliesst in einem Bach der Hütte entlang und weiter in den Tobelbach. In dieser kurzen Strecke sind noch viele Holzstämme auffindbar, welche den Eindruck erwecken, dass unter dem Schutt das Dach der Hütte begraben ist.

Geschichte

Mit dem verstärkten Vortrieb im Andras Stollen wuchs das Bedürfnis nach einer kleinen Unterkunft, nahe dem Stolleneingang. Damit konnte der mühsame Weg von den Huthäusern oder vom Pochgebäude Neuhoffnung erspart werden.

  • Im 3. Quartal 1819 wurde nordöstlich vom Eingang zum Andreas Stollen begonnen eine Schutzhütte zu erstellen. Dazu musste eine Felsnische von 13 Schuh Höhe und 3 Lachter Länge ausgesprent werden. Die Bohrlöcher in der Felswand sind immer noch sichtbar. Ziel war, diese Schutzhütte an einem vor Lawinen sicheren Ort zu bauen.
  • Die kleine Hütte mit einem Grundriss von gerade mal 1,5 x3 Lachter, bestand aus einer Stube, Küche und eine Schlafkammer.
  • Um Kosten zu sparen wurde entlang der Felswand keine Hauswand erstellt. Dies führte dazu, dass im Frühling viel Schmelzwasser in die Hütte eindrang, was zu Reklamationen der Belegschaft führte.
  • Gegen den Bach wurde eine massive, 21/2 Fuss dicke und 9 Fuss hohe Mauer erstellt. Ende März 1820 war die Hütte bezugsbereit.
  • Stark eindringendes Schmelz- und Reganwasser entlang der Felswand machte die Hütte im Frühling 1820 unbewohnbar. Die Bergknappen kamen meist durchnässt aus dem Andreas Sollen und konnten in der Hütte keinen trockenen Platz finden. Mit Schindeln, Lehm und Moss konnte das Dach abgedichtet werden und so war die Schutzhütte dann wieder bewohnbar.

Illustrationen

Titel Übersicht der Gruben und Bauten am Silberberg
Gemeinde Monstein
Lokalität Silberberg
Fotograf Schreiber Martin
Jahr
Titel Mögliche Anordnung der Schutzhütte beim Andreasstollen
Gemeinde Monstein
Lokalität Silberberg
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2019
Titel Ausgesprengte Nische für die Schutzhütte vor dem Andreasstollen
Gemeinde Monstein
Lokalität Silberberg
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2017
Titel Bohrlöcher in der Wand der ausgesprengten Nische vor dem Andreasstollen
Gemeinde Monstein
Lokalität Schaftobel
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2017
Titel Unter dem Schutt und im Bach ist das Dach der Schutzhütten noch sichtbar.
Gemeinde Monstein
Lokalität Schaftobel
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2017
Titel Blick tobelaufwärts und links die Felsnase mit dem Eingang zum Andreasstollen und linkds der ausgesprengten Nische für die Hütte
Gemeinde Monstein
Lokalität Silberberg
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2017
Titel Das Mundloch vom Andreas Stollen
Gemeinde Monstein
Lokalität Silberberg
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2017

Literatur

Titel Verfasser Seiten Jahrgang  
Grubenberichte 1817-1821 Hitz Hans und Obersteiger Andreas 1817 
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