Munt Buffalora | Tschierv

Von der Ofenpass Strasse zweigt bei Buffalora ein Weg ab zur Alp Buffalora. Von hier führt der Weg weiter zu Punkt. 2195. Hier verzweigt sich der Weg in westlicher und südlicher Richtung. Dazwischen liegt der Munt Buffalora und die Minieras da Fiern. 

Der Abbau am Munt Buffalora bildet das Zentrum von einem weiträumigen Bergbaugebiet, welches sich von Zernez gegen den Ofenpass, den Munt Buffalora, ins Val Mora und ins italienische Valle die Fraéle erstreckt.

Gemeinde Tschierv
Lokalität Munt Buffalora
Bezeichnung Minieras das Fiern
Gegenstand Erzabbau Tagbau, Erzabbau Untertag, Gebäude, Schutzhütte
Erz Eisen, Mangan
Position LV03 (Ost): 168450 / LV03 (Nord): 815080

Details

  • Am Munt Buffalora sind annähernd 100 verschüttete Stolleneingänge feststellbar. Bei einigen lassen sich die Überreste von kleinen Schutzhütten von ca. 2x2 m Grundriss feststellen.
  • Beim Stollen Nr. 58 wurde 1986 durch Zufall ein Hortungsfund von Werkzeugen gemacht. Diese befinden sich heute beim Archäologischen Dienst GR.
  • Aus den diversen Stollen und Schutthalden am Munt Buffalora konnten Holzproben in die Zeit von 1310 bis 1465 datiert werden.
  • Aus dem Marangun Stollen konnten 3 Holzproben in die Zeit von 1476 bis 1484 datiert werden.
  • Markant ist der oberste Punkt 2515 am Munt Buffalora, wo die Erzader mit rostfarbigem Gestein zutage tritt.
  • Der Marangunstollen (Nr. 7) wurde 1957 durch Daniel Schläpfer geöffnet. Heute ist das Innere verstürzt. 
  • In den jüngeren Jahren wurden laufend weitere Stollen geöffnet.

Geschichte

  • Am 25. November 1332 verlieh König Heinrich das Bergwerk Baldera an Conrad Planta und seinen Söhnen.
  • Bei einem Treffen zwischen Bischof Ortlieb und der Regierung von Innsbruck vom 26. April 1486 einigten sich die Parteien darauf, im Streit um die Besitzrechte von Valdera. Conrad Schwenden klärt die Parteien auf, dass das Bergwerk im Münstertal liegt.
  • Am 30. September 1486 verlieh Erzherzog Sigmund das Bergwerk Vuldera dem Bischof Ortlieb auf 20 Jahre für jährlich 1899 Rheinische Gulden.
  • 1486 wurde das erste Mal der Flurname Buffalora anstelle Valdera genannt. Denn am Sonntag nach lieb Frauen 1486 kauften Graf von Jörgenberg und Vogt Gaudenz von Matsch das Bergwerk von Anthonj Chasser und Mafe Garanzel.
  • Am 30. September 1486 verlieh Erzherzog Sigmund das Bergwerk Valdera dem Bischof Ortlieb mit allen Rechten, mit Ausnahme der Malefizhändel. Der Lehnszins betrug 1800 rheinische Gulden jährlich, welche auf St. Michaels Tag zu entrichten sind.
  • 1503 schlossen der Landesfürst aus dem Tirol mit dem Hochstift in Chur ein Abkommen zur gemeinsamen Nutzung der Bergwerke auf Buffalora ab. Zuvor ergaben sich Streitigkeiten, so dass am Dienstag vor Pfingsten 1503 sich die Parteien in Glurns trafen und die Zusammenarbeit regelten.
  • Nicolaus Sererhard schrieb 1742: "Von Zernez passirt man bey bemelter Schanz under dem Thurm la Serra genant, hinein durch das Fuldera-Thal, und komt man erstlich nach einer vierstündigen Strasse zum Ofen, il Fuorn genant, ist ein einzelnes Wirtshaus, den Herren Planta zusändig, für die ins Etschland reisende, hat den Namen von einer Eisen Schmelze, die alldorten von einem seculo bearbeitet worden, nun aber abgegangen."

Illustrationen

Titel Karte mit den Fundstellen von verstürzten Stollen und Ruinen der Schutzhütten am Munt Buffalora
Gemeinde Tschierv
Lokalität Munt Buffalora
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2019
Titel Karte mit den Fundstellen von Gebäuderuinen in der Alp Buffalora
Gemeinde Tschierv
Lokalität Alp Buffalora
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2019
Titel Fundstelle des Hortungsfundes
Gemeinde Tschierv
Lokalität Munt Buffalora
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 1986
Titel Scmiedestempel im grossen Hammer
Gemeinde Tschierv
Lokalität Munt Buffalora
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 1986
Titel Vererzung auf der Südseite vom Munt Buffalora
Gemeinde Tschierv
Lokalität Munt Buffalora
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2013
Titel Rotbraun das anstehende Erz fast zuoberst am Munt Buffalora
Gemeinde Tschierv
Lokalität Munt Buffalora
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2013
Titel Die vielen grossen Schutthladen, welche sich auf der Ostseite vom Munt Buffalora den Hang hinunter ziehen.
Gemeinde Tschierv
Lokalität Munt Buffalora
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2013
Titel Die grossen Schutthalden auf der Ostseite vom Munt Buffalora
Gemeinde Tschierv
Lokalität Munt Buffalora
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2013
Titel Der Eingang zum Marangunstollen
Gemeinde Tschierv
Lokalität Munt Buffalora
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2014
Titel Das Innere vom Marangunstollen
Gemeinde Tschierv
Lokalität Munt Buffalora
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2014
Titel Das Innere vom Marangunstollen
Gemeinde Tschierv
Lokalität Munt Buffalora
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2014
Titel Gut erhaltene Holzgeleise in einem der vielen Stollen
Gemeinde Tschierv
Lokalität Munt Buffalora
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2005
Titel Hortungsfund unterste Werkzeugebene
Gemeinde Tschierv
Lokalität Munt Buffalora
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 1986
Titel Hortungsfund, Hacke
Gemeinde Tschierv
Lokalität Munt Buffalora
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 1986
Titel Hortungsfund, Hacke
Gemeinde Tschierv
Lokalität Munt Buffalora
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 1986
Titel Hortungsfund, Spitzhacke
Gemeinde Tschierv
Lokalität Munt Buffalora
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 1986
Titel Hortungsfund, Hammer
Gemeinde Tschierv
Lokalität Munt Buffalora
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 1986
Titel Hortungsfund, Bergeisen gebraucht
Gemeinde Tschierv
Lokalität Munt Buffalora
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 1986
Titel Hortungsfund, Bergeisen ungebraucht
Gemeinde Tschierv
Lokalität Munt Buffalora
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 1986
Titel Hortungsfund, Hammer
Gemeinde Tschierv
Lokalität Munt Buffalora
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 1986
Titel Hortungsfund, Hammer
Gemeinde Tschierv
Lokalität Munt Buffalora
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 1986
Titel
Gemeinde Tschierv
Lokalität Munt Buffalora
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 1986
Titel Hortungsfund untere Werkzeugebene
Gemeinde Tschierv
Lokalität Munt Buffalora
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 1986

Literatur

Titel Verfasser Seiten Jahrgang  
Verleihungsurkunde vom Bergwerk Baldera an Conrad Planta König Heinrich 1332 
Protokoll betreffend Grenzstreit von Valdera unbekannt 1-4 1486 
Vertrag betreffend Valdera zwischen Chur und Erzherzog Sigmund unbekannt 5-11 1486 
Verlehensurkunde an Ulrich Planta Ludwig Graf von Tirol 1356 
Beschreibung der Natur-Geschichte des Schweizerlandes Scheuchzer Johann Jacob 26-40 1707PDF
Der Bergbau am Ofenpass, nördlich der Passhöhe Boesch Hans 109-122 1936 
Über den Bergbau in Bünden (Original Staatsarchiv Graubünden B 1748) Salis-Marschlins, Ulysses 491-562 1806PDF
Verkauf eines Anteils an den Silberminen von Buffalora Marioli Lazzaro 1485 
Nachlass Johann von Salis-Samaden (1546-1624) von Planta P. C. 1999 
Die "grosse Bauetappe" um 1810 am Silberberg Strub Johannes 105 - 111 1954 
Das Bergwerk am Silberberg auf Davos früher und heute Strub Johannes 105 - 110 1953 
Graf von Jörgenberg und Vogt Gaudenz von Matsch kaufen das Bergwerk Buffalora von Anthoni Chasser und Mafe Garanzel unbekannt 1486 
Bericht über die Schmelzanlagen im Livignio Tal unbekannt 1490 
Die Eisenberge am Ofenpass Schläpfer Daniel 2013 
Hast du heute deinen Stollen schon gefunden? Conradin Cristian 3 - 6 2011 
Bormio und die Eisenverhüttung am Ofenberg Hofmann Beat 3 - 12 2013 
Bemerkungen auf einer Reise durch einen Theil des Cantons Graubünden Salis Carl Ulysses 173 - 178 1808 
Buffalora Karrer Luisa 2024 
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