Geschichte
- Erste konkrete Hinweise auf das weitverzweigte Stollensystem auf Ober Madlain gibt die Anweisung der Kammer in Innsbruck an den Bergrichter vom 5. Februar 1502. Darin wird dem Bergrichter zugesichert die halben Kosten für den Bau vom Erbstollen zur Entwässerung der Gruben zu übernehmen.
- Im Jahre 1508 erwähnt Mathons Prukhmoser aus Schwaz in seinem Besuchsbericht, dass im Erbstollen nicht gearbeitet wurde, weil die Verantworlichen lieber Erz abbauten als am Erbstollen zu arbeiten.
- Im Schreiben vom 1. April 1512 wurden nebst dem Erbstollen 12 weitere Gruben genannt, welche bearbeitet wurden.
- In verschiedenen Dokumenten aus dieser Zeit von 1562 werden folgende Gruben genannt: Erbstollen, St. Sigmund, die Könige, die Steterin, St. Sebastian, am oberen Partatsch, Fundgrube, St. Margreth, St. Johann im Bach, St. Peter im Bach, Unsere Frauen am Weg, St. Johann Helfer, St. Barbara. Wobei die drei Gruben die Könige, St. Sebastian und der Erbstollen die wichtigsten Abbaue waren.
- Der Erbstollen bestand aus einem horizontalen Stollen, welcher unter das Stollensystem vom Erzabbau getrieben wurde. Mit einem senkrechten vertikalen Verbindungsschacht wurde die Verbindung zur Ableitung des Wassers hergestellt.
- Hans Küenle wurde am 26. Juli 1532 von der Kammer informiert, das die 12 Gruben nicht bearbeitet werden sollen und deshalb auch kein Zins dafür bezahlt werden müssen. Es müsse jedoch am Erbstollen gearbeitet werden.
- Im Schreiben der Kammer vom 14. Mai 1533 wird die Grube St. Sigmund genannt, welche von den Gewerken betrieben wurde.
- Am 7. Januar 1539 bat die Kammer den Bergrichter ein Pfund Erzproben nach Innsbruck zu senden.
- Es ist heute nicht verwunderliche, dass die Bauzeit für den horizontalen ca. 70 Meter langen Stollen und den senkrechten ca. 25 Meter langen Schacht 50 Jahre betrug.
- Unter der Herrschaft vom Kloster Marienberg wurden 1561 die Gruben "Künigen, Sannt Sigmunnd,, Stetterin und Sannt Sebastian am oberen Partasch" genannt. Die Bezeichnung oberer Partasch könnte sich auf die Gruben Cuogn Nair beziehen.
- Bergrichter Jacob Vogler nannte 1562 die Gruben "S. Margareth, S. Jonans im Pach, S. Petters im Pach, Unser Frauen am Weeg und S. Johannes Helferin als Erbstollen". Diese Bezeichnungen passen auf die im Val dal Poch befindlichen Gruben.
- Im Schreiben vom 24. November 1563 wurden die "Hauptgrube Königin", "St. Peter am Bach", "Stetterin" genannt.
- 1567 wurden die Gruben "Königin", "Sebastianstollen" und der "Erbstollen" genannt.
- 1602 nannte Caspar v. Porta die Gruben "die Königin", "S. Siegmundt", "Stetterin", und "S, Barbera", in welchen je 3-6 Knappe arbeiten und im Sommer 50 Wochen darin arbeiten konnten. Total wurden in diesem Jahr aus den genannten 4 Gruben 3270 Zentner Erz gewonnen und damit ein Überschuss von 5'693 Florin 24 Kreuzer erwirtschaftet.
- Erst im Bericht von Georg Lanndthaler finden sich ein-eindeutige Hinweise auf die Stolleneingänge. Es sind dies die Stollen Nr. 10, 12, 14, 15, 16 und 17 auf der Übersichtsskizze.
- Im Frühjahr 1824 wurde mit der Freilegung der alten Stollen begonnen und bereits im Sommer begann der Erzabbau im 24-Stunden Betrieb.
- Der Erztransport in den Gruben gestaltete sich zu Beginn sehr schwierig, da dieser über den alten engen Stollen (Nr. 14) erfolgte. Um diesem Unstand Abhilfe zu leisten wurde der Johannes Stollen (Nr.13) gebaut. Dieser Stollen war die kürzeste Distanz ans Tageslicht. An dieser Stelle wurde dann auch der Verladeplatz errichtet.
- Der Erzabbau war sehr erfolgreich, so dass mit 20 - 30 Knappen gearbeitet werden konnte.
- Bereits im Jahre 1825 war eine Halle von ca. 11m Durchmesser und einer Höhe von ca. 15m ausgesprengt.
- Gegen Ende 1825 war die Erzlinse zum grössten Teil abgebaut, so dass die Zukunft der Bergbauunterhehmung sehr ungewiss war. Auch fehlten die finanziellen Mittel um neue Erzvorkommen aufzusuchen. Deshalb untersuchte die Belegschaft die alten Stollen.
- Als 1826 keine neuen Vorkommen gefunden werden konnten, blieb den Bergleuten nur noch der Abbau alter Abraumhalden übrig. Dies war von kurzer Dauer, so dass dies zum Konkurs von Johannes Hitz im 1829 führte.