Val Suretta | Sufers

Der Abbau am Rotgrind wird über die Alp Sufretta erreicht, indem man dem Bachbett entlang hochsteigt bis ca. 2200müM. Man entdeckt die Eingänge der Karsthöhlen Nr. 3 und 4 rechter Hand in aufsteigender Richtung.

Gemeinde Sufers
Lokalität Val Suretta
Bezeichnung Rotgrind
Gegenstand Erzabbau Untertag
Erz Eisen, Mangan
Position LV03 (Ost): 749270 / LV03 (Nord): 154520

Details

In der Literatur wird von zum Teil längeren Stollen berichtet. Bei zwei dieser vermeindlichen Stollen (Nr. 3 und 4) handelt es sich um Karsthöhlen, welche zur Zeit der Gletscher am Rotgrind entstanden sein müssen. Bei den Gruben Nr. 1 und 2 konnten Spuren von einem Abbau festgestellt werden. Aus dem Stollen Nr. 4 konnten 4 Leseholzproben in die Zeit von 1778 bi 1811 datiert werden. Es handelt sich dabei nicht um einen richtigen Abbau, sondern vielmehr um eine Schürfung.

 

Nr. 1: Versuchsbau, Koordinaten: 749280/154535, 2010 müM

Nr. 2: Versuchsbau, Kooridinaten: 749244/154524, 2115 müM

Nr. 3: Karsthöhle, Koordinaten: 749262/154414, 2182 müM

Nr. 4: Karsthöhle, Koordinaten: 749249/154413, 2190 müM

Geschichte

  • Vom 29. August 1609 datiert ein Schreiben zur Beilegung der Streitigkeiten zwischen Holzhalb als Betreiber der Eisenwerke bei Sufers und der Landschaft Rheinwald. Es ist zu vermuten, dass dieses Schreiben nichts mit dem Abbau am Rotgrind zu tun hat. 
  • Nicolaus Sererhard schrieb 1742: "Bey Sufers waren vor Zeiten gute Eisen-Bergwerk, welche aber schon länsten abgegangen."
  • Vom 12. November 1818 existiert ein Vertrag zwischen der Landschaft Rheinwald und Hr. Stafoni, Bordiga & Co. zur Nutzung des Waldes und alle Eisen Mineralien, welche "im Kreiss vom Gugernüllhorn auswärts bis an die Gränze Lobl. Landschafft Schams auf beyden Seithen und vom Rhein bis auf die Bergspizen entdeckt sind".
  • Vom 22. August 1819 existiert ein Pachtvertrag zwischen der Gemeinde Sufers und den Gebrüder Staffoni & Co. zur Errichtung eines Eisenwerkes. Daraus ist jedoch nicht ersichtlich ob die Gesellschaft Staffoni & Co die Schürfungen am Rotgrind durchführten.
  • Die Versuchsbaue wurden in der Zeit zwischen 1820 und 1850 betrieben.

Alle diese geschichtlichen Hinweise enthalten keine eindeutigen Hinweise auf den Abbau oder Schürfungen am Rotgrind.

Illustrationen

Titel Übersicht der Gruben und Karsthöhlen am Rotgrind
Gemeinde Sufers
Lokalität Val Suretta, Rotgrind
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2018
Titel Der Eingang der Grube Nr. 1
Gemeinde Sufers
Lokalität Rotgrind
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2010
Titel Stollenbrust von Schürfstollen Nr. 1 mit etwas Grubenholz
Gemeinde Sufers
Lokalität Rotgrind
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2010
Titel Versuchsabbau Nr. 2
Gemeinde Sufers
Lokalität Rotgrind
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2010
Titel Die vermeindlichen Stolleneingänge, wobei es sich um Karsthöhlen handelt
Gemeinde Sufers
Lokalität Rotgrind
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2010
Titel Karstspuren in der Höhle Nr. 4
Gemeinde Sufers
Lokalität Rotgrind
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2010
Titel Typische Karstspuren in der Höhle Nr. 4
Gemeinde Sufers
Lokalität Rotgrind
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2010
Titel Sichtbares Bohrloch bei Versuchsabbau Nr. 2
Gemeinde Sufers
Lokalität Rotgrind
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2010
Titel Bohrloch im Stollen Nr. 1
Gemeinde Sufers
Lokalität Rotgrind
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2010

Datierte Holzproben

Holzprobe Nr. Beschreibung Datierung Spezies
04.013.075.000 Bergwerk Rotgrind Brett 15x120mm 1802 Fichte PCAB Picea abies (L.) Karst.
04.012.075.000 Bergwerk Rotgrind Brett 20x175mm 1778 Fichte PCAB Picea abies (L.) Karst.
04.011.075.000 Bergwerk Rotgrind Brett 20x160mm 1811 Fichte PCAB Picea abies (L.) Karst.
04.010.075.000 Bergwerk Rotgrind Brett 15x85mm 1810 Fichte PCAB Picea abies (L.) Karst.

Literatur

Titel Verfasser Seiten Jahrgang  
Bergbauspuren im Surettatal Stäbler Hans 2-6 1993 
Die Gesellschaft Staffoni erhällt von der Gemeinde Sufers die Erlaubnis zur Errichtung eines Eisenwerkes Mangolt Jacob 1819 
Vertrag zwischen Staffoni Bordiga und der Landschaft Rheinwald Hösli Christian 1816 
Beilegung von Streitsachen zwischen Holtzhalb und der Landschaft Rheinwald unbekannt 1609 
Einfalte Delineation aller Gemeinden gemeiner dreien Bünden Sererhard Nicolin 1872 
Die Sideritlagergänge im kristallinen Deckenkern Grünenfelder Marc 26-57 1956 
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