Val Schmuer | Rueun

Von Rueun folgt man der Waldstrasse über Prau Dieni zur Brücke im Val Gulatsch. Von hier führt ein kleiner Weg zu den Gruben auf der östlichen Tobelseite.

Gemeinde Rueun
Lokalität Val Schmuer
Bezeichnung Gulatsch
Gegenstand Erzabbau Untertag
Erz Blei, Kupfer, Silber, Zink
Position LV03 (Ost): 728790 / LV03 (Nord): 183009

Details

Der Stollen Gulatsch hat Koordinate 728790/183009 und ist ca. 30m lang.
Der Stollen St. Jakob hat Koordinate 728675/183124 und ist ca. 75m lang.

Geschichte

  • Anfangs des 16. Jh. wurden die Gruben in der Bergwerksornung der Herrschaft Rhäzüns und St. Jörgenberg erwähnt.
  • In der ersten Hälfte des 19. Jh. wuchs das Interesse an den Gruben.
  • F. von Salis beschreibt die Abbaue: Im Andiaster Tobel wurden auf Ruiser Seite 85 Lachter durchs vorgeschobene Gebirge aufgefahren und ins Holz gesetzt. Im Frühling 1809 drückte die von Schneemassen schwer gewordene Erdmasse den Bau zusammen und der Direktor liess ihn aufs neue wieder herstellen, ungeachtet der fehlenden erzführenden Schicht und des noch unstabilen Geländes.
  • In einem Brief an die Gemeinde wurde beklagt, dass die fremden Unternehmer statt Fortschritt und Wohlstand nur Verschwendung und Trunksucht bringen.
  • Am 15. Februar 1817 übernahm die Firma J. F. Levrat die Gruben für 4'500 fl. Die Gruben florierten gut. Zu dieser Zeit war Levrat auch im Besitze der Gruben im Val Ferrera.
  • 1818 begannen die Streitigkeiten unter den Aktionären und der Vertrag wurde aufgelöst.
  • Ein neuer Vertrag wurde zwischen der Gemeinde und Herrn Bäumle aus Bregenz abgeschlossen. Zum Abbau kam es jedoch nie.
  • Am 26. November 1826 übernahm Heinrich Schopfer aus St. Gallen die Gruben mit einer einmaligen Zahlung von 4'000 fl. Da dieser Betrag nie bezahlt wurde, stellte die Gemeinde am 31. Januar 1827 einen Schuldschein aus.
  • Im Jahr 1831 geriet die Gesellschaft in Konkurs und die Löhne konnten nicht mehr bezahlt werden.
  • Die Gemeinde prozessierte bis 1837 gegen Oberst Abis.
  • Von 1916 bis 1917 unternahm die Firma G. Weinmann & Co. aus Zürich einen erfolglosen Versuch. In dieser Zeit wurden 40t Kupferkies und Bleiglanz aus alten Halden gewonnen.
  • Die Verhüttung dieser Erze erfolgte in Reun, bei S. Clau wo heute das Haus S. Clau steht.

Illustrationen

Titel Übersichtsplan nach der Beschreibung von Karl Ulisses von Salis von 1811
Gemeinde Rueun
Lokalität Gulatsch
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2010
Titel Der ober kleine Stollen bei St. Jakob
Gemeinde Rueun
Lokalität Gulatsch
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2010
Titel Die beiden Stolleneingänge bie St. Jakob
Gemeinde Rueun
Lokalität Gulatsch
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2010
Titel Der Stolleneingang vom rechten Stollen St. Jakob
Gemeinde Rueun
Lokalität Gulatsch
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2010
Titel Der Stolleneingang Gulatsch
Gemeinde Rueun
Lokalität Gulatsch
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2010

Literatur

Titel Verfasser Seiten Jahrgang  
Erzvorkommnisse des Bündner Oberlandes und ihre Begleitgesteine Friedländer Carl 1930 
Mineralogisch-Petrographische Untersuchungen an den Erzvorkommen von Affeier und ihrer Umgebung im Verrucano von Ilanz-Obersaxen Staub Thomas 1980 
Gewerkschaft Reichenau, Oberland, Obersaxen, Ruis, Andest, Schams, Schmelzhütte Reichenau, Bericht über Bergbau Silberberg von Salis Carl Ulisses 1809 
Der Bergbau im Bündner Oberland: Die Erzgruben von Obersaxen und Val Schmuèr Krähenbühl Hans 2-9 1985 
Akten betreffend Bergbau in: Truns, Ruis, Alp Nadèls, Taspin-Zillis, Ursera Pfersich Ferdinand 1825 
Bergwerksverordnung für die Herrschaft Rhäzüns und St. Jörgenberg unbekannt  
Nachricht von dem dermaligen Bestand und den Arbeiten der Gewerkschaft von Reichenau in Graubünden Salis Carl Ulysses 1811 
Der schweizerische Bergbau während des Weltkrieges Fehlmann Hans 1919 
Beiträge zur Geschichte des bündnerischen Bergbauwesens Salis Friedrich 173-189 1861 
Der Bergbau in den X Gerichten und der Herrschaft Rhäzüns unter der Verwaltung des Bergrichters Christian Gadmer, 1588-1618 Brügger Christian Gregor 47-80 1864PDF
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