Val Punteglias | Trun

Von Trun folgt man dem Fussweg zur Alp da Punteglias bis zur Wasserfassung. Auf der westlichen Talseite ist ein sehr überwachsener Weg erkennbar, welcher gleichmässig ansteigend über das Felsband zu den Gruben führt.

Gemeinde Trun
Lokalität Val Punteglias
Bezeichnung Alp da Punteglias
Gegenstand Grundmauern, Schutzhütte
Erz Eisen, Mangan
Position LV03 (Ost): 716760 / LV03 (Nord): 180470

Details

Folgt man dem stark überwachsenen Weg gegen die Gruben, gelangt man zu Gebäudeüberreste.  Dem Felsband weiter folgend gelangt man zu den Grubeneingängen. Die Begehung der Grube ist gefährlich und erfordert viel Vorsicht.  Die ausgesprengten Hallen lassen auf einen recht erfolgreichen Abbau schliessen. Eine Holzprobe aus dem Stollen konnte in das Jahr 1822 datiert werden.

Geschichte

  • 1461 erhielt die Gemeinde Truns die Alp Punteglias zum Erblehen.
  • 1609 verfügte der Abt Bundi über das Bergwerk ob Truns und im Val Medel. Mit den "Bergwerken ob Trun" kann das Bergwerk Punteglias, aber auch das Bergwerk auf der Alp Nadéls gemeint sein.
  • Im Februar 1619 wurden Streitigkeiten um das Bergwerk beigelegt.
  • Im Jahr 1656 wurde das Bergwerk an die Herren Schorno und Bühler verliehen.
  • 1694 wurden die Minen von Punteglias vom Kloster und dem Kreis Disentis an Johann Ulrich Steiner aus Winterthur verpachtet.
  • Nicolaus Sererhard schrieb 1742: "Um diese Gegend ist ein klein Flüsslein, welches Gold-Sand führet. Vor Zeiten sind manchmal kleine Kugeln feinen Goldes darin gefunden worden. Im Gebirg dort herum findet man auch Silber-, Kupfer- und Erz-Gruben, die noch vor etlich Jahren, jedoch mit wenigem Nutzen, berarbeitet worden. Herr Steiner von Winterthur hats auch probirt."
  • 1752 wurde E. Buol der Nachfolger von Steiner, denn der Abbau war nicht rentabel.
  • Peter Heinrich Karg aus Bregenz schloss im Jahre 1818 ein Vertrag mit der Gemeinde Trun ab. Bereits nach 3 Monaten wurde der Vertrag wieder aufgelöst.
  • Die Societat Grischun mit Pater Placidus a Spescha schloss 1826 einen weiteren Vertrag mit der Gemeinde ab. Nach 5 Jahren wurde der Betrieb wieder eingestellt.
  • 1833 errichtete Du Cardonnoy in Truns einen Hochofen.
  • 1840 kaufte Jean Louis Tremeau die Schmelze mit Schmiede aus der Konkursmasse von Du Cardonnoy.
  • 1843 wurden diese Güter an französische Interessenten verkauft.
  • 1873 übergab die Gemeinde die Gruben an Florian Valentin. Es kam aber nie zu einem Abbau.

Illustrationen

Titel Grundmauern der Schutzhütte gegen die Felswand
Gemeinde Trun
Lokalität Val Punteglias
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2006
Titel Mauerreste von ehemaligen Gebäuden
Gemeinde Trun
Lokalität Val Punteglias
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2006
Titel Grundmauern von Hütten
Gemeinde Trun
Lokalität Val Punteglias
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2006

Literatur

Titel Verfasser Seiten Jahrgang  
Las Minieras a Trun Vincenz Pieder Antoni 90-102 1898 
Das Eisehüttenwerk und der Eisenerzbergbau von Trun um 1823/27 Loose Rainer 258-266 1979 
Erzvorkommnisse des Bündner Oberlandes und ihre Begleitgesteine Friedländer Carl 1930 
Die Eisenlagerstätten Alp Punteglias im Bündner Oberland und ihre Felsarten Bodmer-Beder, Arnold 217-257 1897PDF
"La Ruosna Palits" eine ehemalige Erzmine im Val Nalps Hendry Tarcisi 2-9 1992 
Bergwerke und Bergbau in Graubünden Fravi Paul 1-25 1978 
Beiträge zur Geschichte des bündnerischen Bergbauwesens Salis Friedrich 173-189 1861 
Einfalte Delineation aller Gemeinden gemeiner dreien Bünden Sererhard Nicolin 1872 
Pacht-Contract denter la ludaivla Vischnaunca de Trun e la Societat Dilg Bergwerk de Ponteglias unbekannt 1818 
 
Las minieras da Punteglias sur Trun ed il pader Placi Spescha Fravi Paul 43-46 1979 
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