Fianel Schutzhütte | Ausserferrera

Das Eisen-Mangan Vorkommen liegt nördlich vom Piz la Mazza auf einer Höhe von 2300 müM. Dieser Abbau wird am einfachsten erreicht über die Alp Sut Fuina. Von hier folgt man dem Erzweg zum Abbau auf Plattas Alvas und weiter hoch zum Sattel auf 2328müM. Nur wenige Meter östlich und etwas unterhalb des Sattels befindet sich die der Tagbau.

Gemeinde Ausserferrera
Lokalität Fianel Schutzhütte
Bezeichnung Fianel
Gegenstand Schutzhütte
Erz
Position LV03 (Ost): 754917 / LV03 (Nord): 156515

Details

Erzabbau erstreckt sich über eine Länge von ca. 100m von 754928/156515 bis 754897/156465. Auf diese Länge sind überall Bohrlöcher erkennbar. Eine Schutzhütte befindet sich bei Koordinate 754917/156515, auf 2260müM. Weitere Mauerreste sind bei Koordinate 754929/156519 von ca. 4.7x4m erkennbar.


Es handelt sich um ein Tagbau, von ca. 100m Länge und einer Mächtigkeit  von bis zu 12m. Während des 2. Weltkrieges wurde das Eisenerzvorkommen auf 100'000 bis 500'000 Tonnen geschätzt mit einem Eisengehalt von 20-30% und einem Manganerzvorkommen von 1500 bis 3000 Tonnen mit einem Mangangehalt von 10%.

Geschichte

  • Scheuchzer schrieb 1707: Die III Rhetischen Pündt haben in ihren Landen zimlich vil Eisen als in den Thäleren Fillisur Scarla, Ferrea, Ferrera (in der Schamser Landschaft welches eben daher auch seinen Nammen tragt und ein kostlich Eisen Ertz in grosser Menge sonderlich auf dem Gebürg Finell, hat so auss Mangel Holzes unbrauchbar liget).
  • Scheuchzer schrieb 1752: Mus. N. 856. Vena Ferri Rhaetica ex Valle alpina Ferrera. Eisen Erz aus dem Tahl Ferrera, welches à Ferro, von dem Eisen den Namen hat und in allen dasigen Gebrigen sich häuffig findet insenderheit aber vor Zeiten gegraben worden auf dem Gebirg Finell.
  • 1806 berichtete Carl Ulysses von Salis, dass bis zu 150 Arbeiter in den Bergwerken Sut Fuina, Fianel, Martegn und Samada arbeiteten.
  • Überraschenderweise ist die Bezeichnung Fianel weder auf der Dufourkarte noch auf der Siegfriedkarte von 1875 zu finden. Es muss angenommen werden, dass ab Mitte des 19. Jh. kein Bergbau auf Fianel mehr betrieben wurde. Ein Grund dafür könnte der Holzmangel im Avers sein, wie ihn Scheuchzer um 1707 bereits erwähnte.

Illustrationen

Titel Grundriss Schutzhütte
Gemeinde Ausserferrera
Lokalität Fianel
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2012
Titel Schutzhütte
Gemeinde Ausserferrera
Lokalität Fianel
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2012
Titel Übersicht vom Erzabbau Fianel
Gemeinde Ausserferrera
Lokalität Fianel
Fotograf Schreiber Martin
Jahr
Titel Mauerreste
Gemeinde Ausserferrera
Lokalität Fianel
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2012

Literatur

Titel Verfasser Seiten Jahrgang  
Beschreibung der Natur-Geschichte des Schweizerlandes Scheuchzer Johann Jacob 26-40 1707PDF
Natur-Historie des Schweizerlandes, dritter Teil Scheuchzer Johann Jacob 119-202 1752 
Die Bergwerke von Andeer in Bünden Fravi G. 27-28 1872 
Bergbau im Schams, im Ferreratal und im vorderen Rheinwald Stäbler Hans 1-77 1981 
Beschreibung des Schamserthals Konrad Matthäus 53-62, 131, 132 1808 
Der schweizerische Bergbau während des zweiten Weltkrieges Fehlmann Hans 162-166 1947 
Die Eisen- und Manganerz-Lagerstätten im Val Ferrera Heim Arnold 219-251 1923 
Die Eisen- und Manganerze in der Trias des Val Ferrera Stucky Klaus 1960 
Bergwerke und Bergbau in Graubünden Fravi Paul 1-25 1978 
Der Bergbau Mani Benedict 240-281 1958 
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