Älplihorn | Arosa

Der Abbau im Totälpli wird am einfachsten erreicht indem man von der Bergstation auf dem Parpaner Rothorn dem Fussweg ein Stück folgt bis auf ca. 2760müM. Dann verlässt man den Weg in östlicher Richtung bis zum Erzabbau.

Gemeinde Arosa
Lokalität Älplihorn
Bezeichnung Totälpli
Gegenstand Erzabbau Untertag
Erz Eisen, Kupfer, Mangan
Position LV03 (Ost): 765271 / LV03 (Nord): 179513

Details

Der Abbau im Totälpli erstreckt sich über ein grösseres Gebiet. Die fortschreitende Errosion erschweren die Zuordnung der einzelnen Objekte.

Legende zum Übersichtsplan:

Nr. 4 Verstürzter Stollen und die Überreste einer Hütte (765258/179545)

Nr. 5 Überreste einer Hütte, welche an eine Felswand angebaut ist. (765284/1792504

Nr. 6 Grundmauern einer freistehenden Hütte. (765266/179492)

Nr. 7 Verstürzter Stolleneingang (765286/179478)

Nr. 8 Verstürzter Stolleneingang (765301/179439)

 

Aus den Abraumhalden und bei den Überresten der Schutzhütte konnten 13 Holzproben in die Zeit von 1360 bis 1474 datiert werden.

In der gleichen Gesteinsformation, etwa 100m unterhalb ist die Felswand mit 10-20cm dicken Stämmen abgestützt. Schneider muss damals den wenige Meter unterhalb der Hütte den verstürzten Stollen zwar verstürzt, aber dennoch in recht gutem Zustand gefunden haben. Heute ist dieser Stollen nur schwer erkennbar unter dem vielen Schutt.

Geschichte

  • Im Bericht von 1512 nennt Jacob Gering die folgenden fünf Gruben am Parpaner Rothorn: "Zu unnser lieben Frawen", "Sannd Jacob", "Sanndt Anna", "Sanndt Thomas" und "wys Grueben".
  • Im Bericht von 22. Dezember 1547 wird erwähnt, dass Hans Schneeberger die Gruben in Arosa mit Schneereifen und unter grosser Mühe und Gefahr besuchte. Leider werden im Bericht keine genauen Angaben über die Lokalität der Gruben gemacht.
  • Ab 1605 betrieb die neugegründete Gesellschaft unter Peter Wägerich und Johann v. Salis die Bergwerke bei den Roten Hörner.
  • Nach dem Tode von Wegerich traten die Gebrüder Nicolo und Octavio Vertemati-Frnachi von Plurs in die Gesellschaft.
  • Am 14. März 1611 berichtete der Bergrichter Gadmer dem Landvogt Georg von Altmannshausen auf Castels, dass die Bergknappen der Herren Franken ein altes Feldort wieder geöffnet hätten und darin gutes Erz vorgefundan hätten.
  • Nicolaus Sererhard schrieb 1742: ".... daher komt, dass die Herren Franken, welche zu Plurs in dem bekanten Bergfall zu Grund gegangen, oder ihre antecessores ein Stük ob diesem See, im rothen Horn genant, ein Silber-Bergwerk gehabt, und das Erz von dannen in Arosa führen lassen zur Schmelzen,  wovon noch deutliche Werkzeichen zu sehen sind."
  • 1924 besuchte Theodor Schneider den Erzabbau im Totälpli und fand Kupfervorkommen am grün-grauen Hornblende Felskopf. Seine Notitzen belegen, dass er eine Hütte von 2x3 Meter Grundriss fand. Schneider fand im umliegenden Gelände viel Grubenholz. Unterhalb der alten Schutzhütte fand er einen verstürzten Stolleneingang. 

Illustrationen

Titel Übersicht der Stollen im Totälpli und Tschaingels
Gemeinde Lantsch / Lenz
Lokalität Totälpli
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2017
Titel Verstürzter Stolleneingang auf der rechten Seite der Schutzhütte
Gemeinde Arosa
Lokalität Totälpli
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2012
Titel Pingen rund um die Schutzhütte bei der Grube im Totälpli
Gemeinde Arosa
Lokalität Totälpli
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2012
Titel Stolleneingang senkrecht über der Schutzhütte
Gemeinde Arosa
Lokalität Totälpli
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2012
Titel Verstürzter Stolleneingang
Gemeinde Arosa
Lokalität Totälpli
Fotograf Martin Schreiber
Jahr 2012
Titel Übersich der Fundstellen auf dem Totälpli
Gemeinde Arosa
Lokalität Totälpli
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2017

Datierte Holzproben

Holzprobe Nr. Beschreibung Datierung Spezies
04.018.089.000 Holzstück 25x55mm Fichte PCAB Picea abies (L.) Karst.
04.017.089.000 Brett 25x105mm 1516 Fichte PCAB Picea abies (L.) Karst.
04.011.089.000 Holzstück aus der Abraumhalde 1474 Fichte PCAB Picea abies (L.) Karst.
04.012.089.000 Holzstück aus der Abraumhalde 1360 Fichte PCAB Picea abies (L.) Karst.
04.013.089.000 Holzstück aus der Abraumhalde 1450 Fichte PCAB Picea abies (L.) Karst.
04.014.089.000 Stamm aus der Abraumhalde 1417 Fichte PCAB Picea abies (L.) Karst.

Literatur

Titel Verfasser Seiten Jahrgang  
Arosa ein Bergbauzentrum auf Metallerze in Graubünden 1440 Schneider Theodor 1951 
Die roten Hörner von Arosa: Die Eisenmine St. Margaretha: die Erzböden Schneider Theodor 1947 
Vier Schutzhütten der alten Bergknappen im Metallerz-Gebiet von Arosa Schneider Theodor 1943 
Die Regierung begründet den Beteiligten die Wichtigkeit des Erbstollens Regierung und Kammer in Innsbruck 1046'-1050' 1565 
Bericht über den Besuch der Gruben im Prättigau und Arosa Salzmair 1547 
Vom Aroser Erzhorn Zai Ferdinand 1931PDF
Die Erzminen am Parpaner Rothorn 1920PDF
Die Erzminen am Parpaner Rothorn unbekannt 1920 
Das Aroser Erzhorn Schneider Theodor 1 1921PDF
Gold am Parpaner Rothorn Heim Bruno 1969 
Bergwerke und Bergbau in Graubünden Fravi Paul 1-25 1978 
Quittung von Andreas Grischott im Namen der Fratelli Venini & Co. 1808 
Der Bergbau in den X Gerichten und der Herrschaft Rhäzüns unter der Verwaltung des Bergrichters Christian Gadmer, 1588-1618 Brügger Christian Gregor 47-80 1864PDF
Einfalte Delineation aller Gemeinden gemeiner dreien Bünden Sererhard Nicolin 1872 
Über den Bergbau in Bünden (Original Staatsarchiv Graubünden B 1748) Salis-Marschlins, Ulysses 491-562 1806PDF
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