Älplihorn | Arosa

Der Abbau im Totälpli wird am einfachsten von der Bergstation der Rothornbahn erreicht. Man folgt dem Wanderweg in Richtung Aroa ca. 350m und gelangt zu Pkt. 2761müM. Dann verlässt man den Weg in östlicher Richtung bis zum Erzabbau.

Gemeinde Arosa
Lokalität Älplihorn
Bezeichnung Totälpli
Gegenstand Schutzhütte
Erz Eisen, Kupfer, Mangan
Position LV03 (Ost): 765275 / LV03 (Nord): 179516

Details


Legende zum Übersichtsplan:

Nr. 4 Verstürzter Stollen und die Überreste einer Hütte (765258/179545)

Nr. 5 Überreste einer Hütte, welche an eine Felswand angebaut ist. (765284/1792504

Nr. 6 Grundmauern einer freistehenden Hütte. (765266/179492)

Nr. 7 Verstürzter Stolleneingang (765286/179478)

Nr. 8 Verstürzter Stolleneingang (765301/179439)

 

Am Platz der Schutzhütte liegen noch ettliche Holzreste im Geröll herum. Es ist schwierig eine genaue Zuordnung zu machen, denn im ganzen Gebiet um den Erzabbau herum sind Holzstücke aus neuerer Zeit auffindbar. Vermutlich sind die Proben 04.01.89.200 und 04.09.89.120 die Dachbalken der Hütte. Die Grundmauern einer weiteren Hütte mit ca. 3x5m Grundriss befinden sich bei Koordinate 765270/179488.

Aus den Abraumhalden und im Geröll bei den Gebäuderuinen konnten 13 Holzstücke in die Zeit von 1360 bis 1474 datiert werden.


Im Jahre 1924 besuchte Schneider den Abbau im Totälpli und fand das Kupfervorkommen beim grünlich-grauen Hornblendekopf. Er fand die Überreste einer 2x3m grossen Hütte und ein Stolleneingang etwas oberhalb der Hütte. Sogar das Oberholz eines Türrahmen war erkennbar und enthielt ein Zimmermannszeichen. In der Felswand hinter der Hütte fand Schneider noch einen eisernen Bolzen zur Verankerung des Daches. In der gleichen Gesteinsformation, etwa 100m unterhalb war die Felswand mit 10-20cm dicken Stämmen abgestützt. Schneider muss damals ein Stollen unterhalb der Hütte noch gut erkannt haben, da nach seiner Beschreibung der Stollen verstürzt vorgefunden wurde. Heute ist dieser Stollen nur schwer  unter dem vielen Schutt erkennbar. In den Geröllhalden liegt überall Leseholz verstreut umher und kann nicht eindeutig zugeordnet werden.

Geschichte

  • Im Bericht von 1512 nennt Jacob Gering die folgenden fünf Gruben am Parpaner Rothorn: "Zu unnser lieben Frawen", "Sannd Jacob", "Sanndt Anna", "Sanndt Thomas" und "wys Grueben".
  • Im Bericht von 22. Dezember 1547 wird erwähnt, dass Hans Schneeberger die Gruben in Arosa mit Schneereifen und unter grosser Mühe und Gefahr besuchte. Leider werden im Bericht keine genauen Angaben über die Lokalität der Gruben gemacht.
  • Nicolaus Sererhard schrieb 1742: ".... daher komt, dass die Herren Franken, welche zu Plurs in dem bekanten Bergfall zu Grund gegangen, oder ihre antecessores ein Stük ob diesem See, im rothen Horn genant, ein Silber-Bergwerk gehabt, und das Erz von dannen in Arosa führen lassen zur Schmelzen,  wovon noch deutliche Werkzeichen zu sehen sind."
  • 1924 besuchte Theodor Schneider den Erzabbau im Totälpli und fand Cu-Vorkommen am grün-grauen Hornblende Felskopf. Seine Notitzen belegen, dass er eine Hütte von 2x3 Meter Grundriss fand. Sogar den Türsturz war noch erhalten. Schneider fand im umliegenden Gelände viel Grubenholz. Unterhalb der alten Schutzhütte fand er einen verstürzten Stolleneingang. 
  • Bei einem weiteren Besuch im Jahre 1943 fand Schneider im Querbalken des Türstockes noch ein Zimmermannszeichen. In der Felswand (vierte Hauswand) war noch ein Bolzen in im Felsen zu sehen welcher zur Befestigung des Daches diente.

Illustrationen

Titel Übersicht der Stollen im Totälpli und Tschaingels
Gemeinde Lantsch / Lenz
Lokalität Totälpli
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2017
Titel Überreste einer Schutzhütte an einem abgesprengten Platz
Gemeinde Arosa
Lokalität Totälpli
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2012
Titel Überreste einer Schutzhütte beim Abbau auf dem Totälpli
Gemeinde Arosa
Lokalität Totälpli
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2012
Titel Übersich der Fundstellen auf dem Totälpli
Gemeinde Arosa
Lokalität Totälpli
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2017
Titel Überreste einer Hütte in der Bildmitte
Gemeinde Arosa
Lokalität Totälpli
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2017
Titel Überreste einer Hütte
Gemeinde Arosa
Lokalität Totälpli
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2017
Titel Türbalken mit Gravur, wie beschrieben von Theodor Scheider (Heimatmuseum Arosa)
Gemeinde Arosa
Lokalität Totälpli
Fotograf Schreiber Martin
Jahr 2021

Datierte Holzproben

Holzprobe Nr. Beschreibung Datierung Spezies
04.001.089.200 Schutzhütte, Stamm, r=200mm 1386 Fichte PCAB Picea abies (L.) Karst.
04.002.089.000 Schutzhütte, Holzstück 50x115mm 1474 Fichte PCAB Picea abies (L.) Karst.
04.003.089.000 Schutzhütte, Holzstück 15x100mm 1438 Fichte PCAB Picea abies (L.) Karst.
04.004.089.000 Schutzhütte, Holzstück 45x100mm 1439 Fichte PCAB Picea abies (L.) Karst.
04.005.089.000 Schutzhütte, Holzstück 25x95mm 1476 Fichte PCAB Picea abies (L.) Karst.
04.006.089.000 Schutzhütte, Holzstück 30x75mm Fichte PCAB Picea abies (L.) Karst.
04.007.089.000 Schutzhütte, Holzstück 45x110mm 1475 Fichte PCAB Picea abies (L.) Karst.
04.014.089.000 Stamm aus der Abraumhalde 1417 Fichte PCAB Picea abies (L.) Karst.
04.013.089.000 Holzstück aus der Abraumhalde 1450 Fichte PCAB Picea abies (L.) Karst.
04.012.089.000 Holzstück aus der Abraumhalde 1360 Fichte PCAB Picea abies (L.) Karst.
04.011.089.000 Holzstück aus der Abraumhalde 1474 Fichte PCAB Picea abies (L.) Karst.

Literatur

Titel Verfasser Seiten Jahrgang  
Arosa ein Bergbauzentrum auf Metallerze in Graubünden 1440 Schneider Theodor 1951 
Vier Schutzhütten der alten Bergknappen im Metallerz-Gebiet von Arosa Schneider Theodor 1943 
Die Regierung begründet den Beteiligten die Wichtigkeit des Erbstollens Regierung und Kammer in Innsbruck 1046'-1050' 1565 
Die roten Hörner von Arosa: Die Eisenmine St. Margaretha: die Erzböden Schneider Theodor 1947 
Bericht über den Besuch der Gruben im Prättigau und Arosa Salzmair 1547 
Vom Aroser Erzhorn Zai Ferdinand 1931PDF
Die Erzminen am Parpaner Rothorn 1920PDF
Die Erzminen am Parpaner Rothorn unbekannt 1920 
Das Aroser Erzhorn Schneider Theodor 1 1921PDF
Gold am Parpaner Rothorn Heim Bruno 1969 
Bergwerke und Bergbau in Graubünden Fravi Paul 1-25 1978 
Der Bergbau in den X Gerichten und der Herrschaft Rhäzüns unter der Verwaltung des Bergrichters Christian Gadmer, 1588-1618 Brügger Christian Gregor 47-80 1864PDF
Einfalte Delineation aller Gemeinden gemeiner dreien Bünden Sererhard Nicolin 1872 
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